Bericht JHA 2007 in Bremen

JHA 2007 – Kanujugend tagte in Bremen

Vom 23.11. bis 25.11. trafen sich 30 Vertreter aus den Landeskanujugenden in Bremen und zogen Bilanz des Paddlerjahres 2007. Die Auswertung des Jugendevents der dsj, die Verbesserung der Rahmenbedingungen der Paddler-und Ferienfreizeiten der Deutschen Kanujugend, die aktuelle Dopingdiskussion und Maßnahmen der Prävention wurden ebenso besprochen, wie die Einführung des Europäischen Paddelpasses sowie der Umgang mit Rechtsradikalismus in Sportvereinen.Gratulation an Harald zur kommissarischen Bestätigung.

Auf der am 23.11. durchgeführten Vorstandssitzung der Kanujugend wurde Harald Schüller,1. Vorsitzender der Kanujugend in NRW, als 2. Vorsitzender der Deutschen Kanujugend kommissarisch bestätigt.

Sylvia Schackert aus Bayern, jahrelang 2.Vorsitzende, stellte ihr Amt zuvor zur Verfügung.
Der Vorstand sowie der Jugendhauptausschuss bedankte sich bei Sylvia für ihre langjährige Vorstandsarbeit und wünschte Sylvia, ihrer Familie und vor allem ihrem im September geborenem Töchterchen, alles Gute.

Ehrung von Anke mit der bronzenen DKV- EhrennadelZu Beginn der Tagung konnte Anke Prätzel vom Vorsitzenden der Kanujugend die Ehrennadel des DKV in Bronze in Empfang nehmen. Anke arbeitet seit vielen Jahren im Jugendvorstand und war verantwortlich für die Organisation und Durchführung des Jugendevents in Weimar. Von den knapp 2000 Teilnehmern waren 150 Kanuten. Dass hier alles reibungslos lief und wir Werbung für den Kanusport machen konnten, war zuallererst Ankes Verdienst.

Norbert Köhler, Präsident des gastgebenden Bremer Kanuverbandes, ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmer am Jugendhauptausschuss zu begrüßen und seinen Landesverband vorzustellen.

Einvernehmen herrschte bei allen Delegierten, dass das Jahr 2007 für die Kanujugend erfolgreich war.
Beginnend mit den Anträgen zum Kanutag zur Schwimmwestenpflicht und zur Vereinfachung der Startbedingungen, der Durchführung von Ferien- und Paddlerfreizeiten, der Organisation eines Rahmenprogramms zur DM im Rennsport, bis dahin, dass der von der Kanujugend entworfene und gebaute Präsentationsstand zur Weltmeisterschaft in Duisburg im Rennsport vom DKV für seine Präsentation genutzt wurde zeigte, dass die Kanujugend im DKV präsent war. Auch wenn zum Kanutag die Anträge der Kanujugend in der beantragten Form nicht durchkamen, haben sie die Diskussion im Verband, insbesondere zur Schwimmwestenpflicht, mit beherrscht und beeinflusst.
Als besonders erfolgreich wurde die Entwicklung eines Posters zur Schwimmwestenpflicht gesehen, welches heute in vielen Kanuvereinen in Deutschland hängt.

Neben den Seminaren zum Aussenauftritt der Kanujugend in Sachsen Anhalt und der erweiterten Vorstandssitzung mit dem Hauptthema Internetauftritt in Brandenburg, wurden 4 Fort- und Weiterbildungslehrgänge organisiert.

Wie hier die Rahmenbedingungen verbessert und noch mehr Jugendliche für die Teilnahme begeistert werden können, war ein wichtiger Diskussionspunkt des ersten Tages.

kanujugend_website.jpgAbschließend wurde der neue Internetauftritt der Kanujugend bestätigt.
Die kontroversen Diskussionen in Dresden im Frühjahr zum Jugendtag, waren Dank der kompetenten Vorbereitung dieses Tagesordnungspunktes durch die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit, Viola Haubold und Dank der tatkräftigen Unterstützung des 1.Vorsitzenden der Niedersächsischen Kanujugend, Mirko Nels, schnell vergessen und der neue Internetauftritt wurde einstimmig bestätigt. Unter der Internetadresse www.kanujugend.de gibt es ab sofort aktuelle Informationen der Deutschen Kanujugend.

Dank der Hilfe des LKV Bremen endete der erste Tagungstag mit einer Stadtführung bei Nacht.
Die Kanujugend möchte sich nochmals bei Karl-Friedrich Stoldt für seine interessante und lustige Führung bedanken.

Da sich die Kanujugend einig war, dass 9.00 Uhr zu zeitig und 9.30 zu spät wäre, begann der 2. Tagungstag pünktlich 9.10 Uhr.

Die aktuelle Dopingdiskussion, die Präventionsvorschläge der dsj sowie die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Doping im DKV, waren die ersten Diskussionspunkte des Sonntags.

Insbesondere bei der Prävention unserer jungen Kanusportler will die Kanujugend Kompetenz entwickeln und Einfluss nehmen.
Der Umgang mit sogenannten weichen Drogen, aber auch eine gesunde Lebensweise, die Überschätzung von Nahrungsergänzungsmitteln sowie die Gefahren des Alkoholmissbrauches müssen zukünftig verstärkt thematisiert werden.

Kontrovers wurde die Einführung des EPP im DKV diskutiert. Eigene Bedingungen für Jugendliche wurden vorerst abgelehnt. Hier wollen die Jugendvertreter in der nächsten Saison in ihren Landesverbänden Erfahrungen mit dem EPP sammeln und dieses Thema im nächsten Jahr diskutieren.

Ebenso kontrovers wurden die Bedingungen des Wanderfahrerabzeichens für Schüler und Jugendliche diskutiert. Ein Antrag der Bayrischen Kanujugend, die Anerkennung von ortsfesten Einheiten von Wettkampfsportler für die Erlangung des WFA zu diskutieren, wurde mehrheitlich abgelehnt.
Einigkeit herrschte bei den Teilnehmer, dass die Urkunden für das WFA dringend überarbeitet werden müssen. Hier wurde einstimmig beschlossen, die Entwürfe sowohl auf der Internetseite der Deutschen Kanujugend, wie auch in der Zeitschrift Kanusport zu veröffentlichen und zur Diskussion zu stellen.

Leider mussten sich die Vertreter der Länder auch mit dem zunehmenden Erstarken von Rechtsradikalismus in Vereinen beschäftigen. Auch wenn dies bei den Kanuten momentan kein Thema ist, wurde der Umgang mit Rechtsradikalismus intensiv diskutiert. Am Beispiel eines Schwimmvereins, dessen engagierte Jugendwartin für die NPD kandidierte, wurden die Schwierigkeiten dieses Themas deutlich. Allen Tendenzen im Verein offen entgegenzutreten und durch die konsequente Umsetzung vorhandener gesetzliche Bestimmungen sowie durch entsprechende Bootshausordnungen rechtsradikale Äußerungen zu unterbinden, ist ein erster Schritt.
Wir wollen keinen Radikalismus im Verein, waren sich alle Vertreter einig und fassten zum Abschluss dieses Tagesordnungspunktes ihre Meinung in einem Appell an Vernunft und Zivilcourage im Umgang mit Rechten zusammen.

Wie die Fördermöglichkeiten beim internationalen Jugendaustausch noch besser genutzt werden können, die geplanten Aktivitäten 2008, die Gestaltung von Rahmenprogrammen zu den Deutschen Meisterschaften 2008 in allen Ressorts sowie die Termine 2008 wurden im letzten Tagesordnungspunkt diskutiert.

Geschafft (nicht nur von der Tagung auch vom Bremer Nachtleben), aber mit vielen neuen Erkenntnissen bedankten sich die Teilnehmer bei der Bremer Kanujugend für ihre gute Organisation.