Einer guten Tradition folgend, trafen sich in der letzten Juliwoche mehr als 100 junge Wanderfahrer, Rennsportler, Slalomfahrer aber auch erfahrene Wildwasserfahrer zur 32. Jugendwildwasserwoche der Deutschen Kanujugend in Loofer/Österreich.
Das Org-Komitee um den Wildwasserverantwortlichen der Deutschen Kanujugend, Sigmar Konzack, dem Chef der Berliner Kanujugend, Jörg Krauel sowie den fleißigen Küchenkräften und Helfern hatte bereits sämtliche organisatorischen Voraussetzungen getroffen, als dann die Sportler aus allen Himmelsrichtungen einflogen, wobei die Teilnehmer aus Bremen und Nordrheinwestfalen wohl den weitesten Weg hatten.
7 Busse, 6 Bootshänger, Leihboote die von der Firma Eskimo und von der Firma Prijon gesponsert wurden sowie eine komplette Küchenausstattung um immerhin mehr als 100 Gäste zu verköstigen, mussten quer durch Deutschland gefahren werden, um optimale Bedingungen für die Teilnehmer zu schaffen.
Da auch das Wetter noch passte, war von Anfang an gute Stimmung bei Teilnehmern, Betreuern und Übungsleitern garantiert.
Wie immer am 1. Wochenende ging es darum, die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer zu sichten und die Gruppen nach Leistungsstärke einzuteilen.
Kössener Ache, Salzach und Saalach waren die Gewässer die an den ersten Tage erkundet wurden.
Für alle war klar, dass der Höhepunkt auch in diesem Jahr die Befahrung der Imster Schlucht sein wird.
Damit dies alle Teilnehmer möglichst unbeschadet überstehen, gaben die Übungsleiter ihr Bestes, um die entsprechenden Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine ordentliche Wildwasserabfahrt zu vermitteln.
Schon Mitte der Woche stand fest, dass die meisten Teilnehmer für das Abenteuer Imster Schlucht gerüstet sind.
Bis auf einige wenige Ängstliche (Funktionäre im DKV) machte sich dann am Freitag Früh die Karawane in Richtung Imster Schlucht auf.
Zwei Stunden Autofahrt lagen vor uns, aber ein unbeschreibliches Erlebnis wartete auf uns und wir waren schon aufgeregt und gespannt, wie der Wasserstand an der Imster Schlucht sein wird.
Nach der Ankunft blieb uns wenig Zeit für Nervosität, sondern es ging gleich aufs Wasser.
Alle Teilnehmer zeigten, dass sie im Laufe der Woche vieles gelernt hatten und bewältigten trotz einiger unfreiwilliger Badeeinlagen die Imster Schlucht mit Bravour.
Mit stolz geschwellter Brust ging es dann zurück in Richtung Lager und die Befahrung der Imster Schlucht war noch bis spät in den Abend hinein Gesprächsthema am Lagerfeuer oder beim abendlichen Getränk.
Wie immer ein Höhepunkt der Loofer Wildwasserwoche sollte der obligatorische Abschlussabend sein.
Da die meisten der verantwortlichen Lehrwarte dies schon mehrere Male mitgemacht haben war ihnen klar, dass außer den Danksagungen an die Verantwortlichen und dem danach sicherlich verdienten Bier für die Lehrwarte, kein weiterer Höhepunkt anstehen konnte.
Also wurde die Idee geboren, eine Castingshow durchzuführen.
Unter dem Motto „DSDPSDJWL – Also „Deutschland sucht den Paddelstar der Jugendwoche Loofer“ mussten alle Teilnehmer antreten und ließen sich casten.
Eine kompetente Jury aus Matthias Rauh als „Icke“, Uwe Eichfelder als „Didä“, Frederic Brodersen als „F.Plopp“ und Mikro Hoena als „Bruce“ gaben ihre Sprüche zum Besten und versuchten den typischen organisierten Paddler zu finden.
Ähnlichkeiten in den Sprüchen zu berühmten Personen aus anderen Castingshows waren beabsichtigt und im Verlauf des Abends nicht zu übersehen.
31 Teilnehmer stellten sich der Jury, 16 kamen in 2. Runde, 8 in die 3. Runde und so manches Kunststück war während des Abends zu sehen.
So mussten in Runde 3 die Probanten Ihre Paddelsachen anziehen und einen virtuellen Wildwasserkurs paddeln.
Beweglichkeit, Körperbeherrschung, Ausdruck und Stil waren ausschlaggebende Kriterien, jedoch hatte die Jury hier offensichtliche ihre eigene Bewertung und unter dem Pfeifen des Publikums wurde diese kund getan.
3 Staranwärter kamen in die Hauptrunde und mussten nun „Einsteigen bei Wildwasser 1 bis 2, 3 bis 4 und 5 bis 6“ vorführen.
Was hier die Teilnehmer abgaben, grenzte schon an Akrobatik.
Allen voran der eingesprungene Flugrolleneinstieg, welcher nicht mehr zu toppen war.
Nun wurde, neben der Empfehlung der Jury, auch das Publikum einbezogen und dieses musste entscheiden, welche zwei Finalisten in die Endrunde kamen.
Der Dritte war sicherlich mit seinem Preis, einem Berg „Mohrenköpfen“ auch zufrieden.
In der letzten Runde mussten die Finalisten die Übungsleiter der Wildwasserwoche parodieren und die Jury musste erraten um wen es geht und man staunte so manches mal nicht schlecht, was dabei herauskam.
Auch hier entschied letztendlich das Publikum und der Paddelstar aus Loofer stand fest.
Thomas Meinzer aus Bremen wurde mit großer Mehrheit gewählt.
Obwohl bekennender Antialkoholiker musste er sich die Sektdusche gefallen lassen und natürlich, wie es die „Großen“ vormachen, gab es auch im Anschluss an diese Veranstaltung eine Backstageparty und es wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Leider viel zu schnell war es dann schon wieder Sonntag und die Teilnehmer machten sich mit vielen Eindrücken und vielen Erlebnissen auf den Heimweg.
Alle sagten sich „auf ein Neues 2008 in Loofer“ und die Vorfreude setzte schon unmittelbar nach Abfahrt ein.