32. DKV Jugendwildwasserwoche 2007 in Lofer
Wie auch in den vergangenen Jahren fand im Sommer 2007 wieder die Jugendwildwasserwoche in Lofer/ St. Martin statt. Zu diesem mittlerweile traditionsreichen Ereignis lud wie in den Jahren zuvor der Deutsche Kanu-Verband ein. Ziel des Lehrgangs war und ist es, Anfängern sowie Fortgeschrittenen aus ganz Deutschland Grundlagen des Wildwassersports zu vermitteln oder deren Fertigkeiten zu festigen und aufzufrischen. Letzteres konnte man bereits bei der ersten Fahrt auf fließendem Wasser feststellen, da viele der Teilnehmer dank schlechter geographischer Lage des Wohnortes nur selten zum Wildwasserfahren kommen.
Der Lehrgang startete wie gehabt mit einer Begrüßung von Sigmar Konzack und anschließender Vorstellung des eingespielten Teams an seiner Seite, das für unser (leibliches) Wohl sorgen sollte. Da es für viele nicht das erste mal in Lofer war, kannten sie bereits einige Teilnehmer sowie die Prozedur der Sichtung von Material und persönlichem Können, auch wenn wir uns sicher über ein paar mehr neue Gesichter im nächsten Jahr freuen würden.
Nachdem die Teilnehmer in nach Können gestaffelte Gruppen eingeteilt und die nötigen Materialien verteilt worden waren, ging es am Montag direkt los zum berüchtigten „Duck-Hole-Canyon“ (zu Deutsch: „Entenlochklamm“ was aber bei weitem weniger spektakulär klingt und der Schlucht in keinster Weise gerecht wird). Unsere Gruppe bestand aus sieben jungen relativ erfahrenen Paddlern die direkt am ersten Tag feststellen mussten, wo ihre Defizite lagen und dass Sicherheitstechnik nur durch ständiges Üben präsent bleiben und in Gefahrensituationen angewandt werden kann. So traf sich unsere Gruppe, natürlich angespornt durch unseren kompetenten Gruppenleiter, mehrmals nach dem Essen, um die Fertigkeiten vor allem im Werfen des Wurfsacks auszubauen und zu festigen. Auch auf dem Wasser waren wir vor keiner Übung geschont und verbrachten so teilweise mehrere Stunden mit dem Wurfsack in der Hand in Kehrwässern, um Boote, Schwimmer oder Paddel mehr oder weniger gekonnt aus dem Wasser zu ziehen, wobei nicht nur das Werfen an sich wichtig ist, sondern vor allem auch das Lesen der Strömung und des Flusses.
Doch nicht nur der Duck-Hole-Canyon, sprich die Kössener Ache wurde befahren, auch Saalach, Salzach und der Inn wurden von uns unsicher gemacht und auch auf bekannten Passagen entdeckten wir immer neue Herausforderungen, da der Wasserstand meist sehr niedrig war, während die Tendenz in den Vorjahren eher in Richtung Hochwasser gegangen war. Doch weniger Wasser ist nicht gleich weniger Spaß, auch wenn wir einige Flüsse, wie zum Beispiel die Lamme aufgrund des Wasserstandes nicht befahren konnten. Denn da wir die Flüsse nur mit viel Wasser kannten, war es für uns oft eine ganz neue Erfahrung, sie mit wenig Wasser zu befahren. Zuvor durch das Wasser überdeckte Hindernisse mussten umfahren und im Niedrigwasser ganz anders zu paddelnde Passagen gemeistert werden, als würden wir uns auf einem uns unbekannten Fluss bewegen. Doch unsere äußerst kompetenten und erfahrenen Übungsleiter lotsten uns sicher durch jede Enge und jeden Katarakt und zeigten uns, dass Wildwasserpaddeln nicht nur Spaß, sondern auch Verantwortung für sich und seine Gruppe heißt. Dies lernten wir unter anderem in Übungen, in denen wir als Gruppenmitglieder für kürzere Flusspassagen den Übungsleiter geben mussten, um Verantwortung zu lernen und unsere Fähigkeiten im Lesen des Flusses zu demonstrieren.
Am Mittwoch, dem freien Tag standen in diesem Jahr als Aktivitäten ein Schwimmbadbesuch, Faulenzen oder eine ausgiebige Kletter- und Wandertour auf dem Programm und man kann sagen, dass die Teilnehmer der Wandertour nicht minder erschöpft als nach einer Paddeltour auf den Zeltplatz zurückkehrten, doch es lohnt sich, Lofer aus über 2000 Metern Höhe zu betrachten.
Wenn wir dann am Abend oder frühen Nachmittag erschöpft und stolz auf vollbrachte Paddeltaten in den Bussen zurück zum Zeltplatz fuhren, konnten wir uns einer leckeren und üppigen Mahlzeit, zubereitet vom Koch Karsten und seiner Mannschaft, sicher sein. Für diesen unbezahlbaren Dienst werden wir auch weiterhin gerne Töpfe und Schüsseln schrubben!
Wir danken ganz besonders Jörg Krauel und Sigmar Konzack sowie ihrem Team für ihre Unermüdlichkeit, ihren Elan und ihren Einsatz für uns Jugendliche. Ohne sie wäre keine einzige Wildwasserwoche zustande gekommen!
Hoffentlich sehen wir im nächsten Jahr viele altbekannte Gesichter wieder und lernen vor allem viele neue kennen. Bis dahin freuen wir uns schon auf das nächste mal Spaß und Action pur in Lofer.
Niklas Löffler, Jonas Pruditsch