Bericht – JVV 2009

Bayern – Gastgeber der Jugendvollversammlung

Wahlen zum Jugendvorstand, Änderungen der Jugendordnung aber auch inhaltliche Diskussionen zur Entwicklung des Freizeitsports im Deutschen Kanu-Verband waren die Schwerpunktthemen der diesjährigen Jugendvollversammlung.

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Thomas Konietzko (l.) überreicht Herrn Bürgermeister
Weindl Geschenke der Kanujugend. Rechts: Willi
Rogler (Präsident des Bayrischen Kanuverbandes)

Knapp 40 Delegierte trafen sich vom 06.03. bis 08.03. im tief verschneiten Lenggries zur Vollversammlung der Deutschen Kanujugend. Dabei wurden die Delegierten vom Präsidenten des Bayrischen Kanuverbandes Willi Rogler empfangen, der es sich nicht nehmen ließ, die Veranstaltung an allen Tagen zu besuchen.
Bereits am Freitag tagte der Vorstand der Kanujugend bis spät in die Nacht, um letzte Fragen der Vollversammlung zu besprechen und sich insbesondere mit der Entwicklung und der Definition des Freizeitsports im DKV zu beschäftigen.
Trotz der späten Stunde fanden der Vorstand und die Delegierten aus den Landesverbänden anschließend noch Zeit, bis zum frühen Morgen über die anstehende Tagung und Erlebnisse auf den stattgefunden Jugendfreizeiten zu diskutieren. Die letzten gingen erst ins Bett des Jugendgästehauses in Lenggries, als es draußen schon wieder heller wurde.
Der Samstag begann mit dem Besuch des Bürgermeisters der Gemeinde Lenggries, der es sich nicht nehmen ließ, den Teilnehmern in einem Grußwort Interessantes zum Tagungsort zu vermitteln.
Auch der Präsident des Bayrischen Kanuverbandes Willi Rogler, verwies in seinem Grußwort darauf, wie wichtig die Jugend für die Entwicklung des Deutschen Kanu-Verbandes war und ist.
Besondere Bedeutung hatte dieses Grußwort auch, weil es eine der letzten Amtshandlungen des scheidenden bayrischen Präsidenten war.
Nachdem die Tagesordnung beschlossen wurde, begann der Vormittag mit zwei Workshops.
Dabei stellte das Vorstandsmitglied Oliver Weirich im ersten Workshop eine geplante interaktive Wahl zum „Kanuten des Monats“ vor:
Ab Juni wird die Deutsche Kanujugend auf ihrer Internetseite dieses Projekt starten, und allen Mitgliedern im DKV sowie Kanuinteressierten die Möglichkeit geben, auf der Internetplattform der Kanujugend www.kanujugend.de einen Kanuten des Monats zu wählen.
Im zweiten Workshop wurden unter Leitung der Jugenddelegierten Thomas Käding und Maike Pruditzsch die Inhalte zukünftiger Jugenddelegiertenseminare besprochen. Im Ergebnis wurden der Termin sowie die Inhalte für das nächste Jugenddelegiertenseminar in Berlin, vom 08.05. bis 10.05.2009, bestätigt.

eroeffnung_tk.jpgMit dem Einstieg in den parlamentarischen Teil wurde am Nachmittag die Tagung fortgesetzt. Der Bericht des Jugendvorstandes, der Haushaltsplan 2009 sowie geplante Veranstaltungen der Deutschen Kanujugend wurden diskutiert.
Anschließend wurde entsprechend der Jugendordnung der 2.Vorsitzende der Deutschen Kanujugend Harald Schüller, das Vorstandsmitglied Oliver Weirich sowie der Jugenddelegierte Thomas Käding von den Anwesenden einstimmig gewählt.
Mirko Nels wurde vom Vorstand der Kanujugend als Beauftragter für Neue Medien – Schwerpunkt Internet – vorgestellt.

Schwerpunkt der Tagung war die Diskussion zu den Entwicklungen im Freizeitsport. Obwohl manche von einer Krise des Freizeitsports sprechen, war die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer der Meinung, dass viele Vereine zuwenig auf das geänderte Freizeitverhalten und die geänderten Interessen der Jugendlichen eingehen.
Obwohl die Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Verband ungefähr gleich bleibt, nimmt das Interesse an reinen Wanderfahrten und Fahrtenwettbewerben ab. Gleichzeitig nehmen Aktivitäten in anderen Bereichen des Kanusports zu. Und das obwohl einige Vereine diese Aktivitäten ihrer jugendlichen Mitglieder nur unzureichend unterstützen oder gar nicht im offiziellen Vereinsprogramm anbieten: Freizeitsport muss daher mehr sein als reiner Wandersport.
Vereine, die nur Wanderfahrten anbieten, werden zukünftig große Probleme haben, Nachwuchs für die Vereinsarbeit zu finden.
Die Ergebnisse der Diskussion wurden dann in einer „Lenggrieser Erklärung zum Freizeitsport“ zusammengefasst und sorgen hoffentlich für Diskussionen in den Vereinen des DKVs.

group_teaser.jpgNachdem die Delegierten intensiv gearbeitet hatten, ging es mit einer Sonderfahrt der Brauneckbahn auf den höchsten Berg Lenggries’. Im Gipfelhaus des Deutschen Alpenvereins wurden die Ergebnisse des Tages diskutiert und der langjährige Chef der bayrischen Kanujugend mit langanhaltendem Applaus von seinem Amt verabschiedet: Oliver Bungers stand 12 Jahre der bayrischen Kanujugend vor und hat sein Amt nunmehr in die Hände von Tim Neubert übergeben.
Mit der letzten Gondel ging es für einen Teil der Teilnehmer dann zurück ins Jugendgästehaus. Die Mehrzahl der Delegierten entschied sich jedoch dafür, mit dem Schlitten die knapp 1000m ins Tal zurückzulegen. Dabei wurde den im Flachland Aufgewachsenen wohl erst auf dem Schlitten klar, dass Geschwindigkeit auch mit dem Körpergewicht zu tun hat. So endete manche Schussfahrt im Wald oder neben der Piste. Mit nassen Hosen und klammen Händen erreichten alle Schlittenfahrer unverletzt das Tal und hatten noch lange über ihre Mutprobe zu erzählen.

Die Deutsche Kanujugend bedankt sich beim bayrischen Kanuverband und bei der bayrischen Kanujugend für die hervorragende Organisation der Vollversammlung. Alle Teilnehmer waren sich zum Abschluss einig: „Wir kommen wieder“.

Bericht: Thomas Konietzko