Für den alle zwei Jahre stattfindenden „Jugendhauptausschuss“ hatte die deutsche Kanujugend dieses Jahr nach Münster im Norden von NRW eingeladen. Das Programm wurde dieses Mal ein wenig anders gestaltet, als es in den letzten Jahren der Fall war. Das Pflichtprogramm – der „parlamentarische Teil“ wurde auf den Sonntag gelegt und nicht wie in der Vergangenheit am Samstag durchgeführt.
Nach der Begrüßung durch den ‚Vizepräsident Jugend‘ Marco Seider folgte das Grußwort des Landesjugendwartes des Kanu-Verbandes NRW Chris Schog. Chris berichtete unter anderem von der Einführung des „Landeskinderschutzgesetzes NRW“, welches etwa auch die Kanuvereine ab 2025 dazu verpflichtet ein eigenes Schutzkonzept vorweisen zu müssen. Auch bei der Berücksichtigung von Fördergelder für Jugendmaßnahmen wie ein Sommer-Kanu-Camp werden künftig nur noch Vereine berücksichtig, die ein solches Schutzkonzept vorweisen können. Auch wenn es hierfür bisher bundesweit noch kaum ähnliche Gesetze in anderen Bundesländern gibt, wäre es natürlich dennoch eine Idee, dass sich auch andere Landeskanuverbände mit solchen Konzepten auseinandersetzen.
Workshops
Anschließend wurden drei Workshops angeboten. Aufgrund der Teilnehmerzahlen wurde bereits im Vorfeld entschieden, dass es keine Gruppentrennung geben soll, sondern diese mit allen durchgeführt werden sollten.
Kinder- und jugendfreundlicher Kanu-Verein
Im Workshop „Kinder- und jugendfreundlicher Kanu-Verein“ stellte Vorstandsmitglied David Seehausen das „KIK-Zertifikat (Kids im Kanu) des Kanu-Verbandes NRW vor und die Idee, eine solche Zertifizierung in ähnlicher Form ggf. auch auf Bundesebene einzuführen oder zumindest Rahmenregelungen abzustimmen, die als Basis für eine optionale Einführung in den Landesverbänden gelten könnte. Ebenfalls wurde die Option vorgestellt, Unternehmungen anzustreben, die bereits bestehende Auszeichnung des DKV „Aktiv für Familien“ mit einem stärkeren Fokus auf „gute Jugendarbeit“ abändern zu lassen.
Die Grundidee einer solchen Zertifizierung ist, dass Vereine allgemein sehen würden, welche Voraussetzungen es im Verein geben sollte, die „gute Jugendarbeit“ auszeichnen. Darüber hinaus könnten sich Vereine im Vergleich zu anderen Kanuvereinen oder auch anderen Sportvereinen stärker im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit hervorheben, in dem sie darstellen, dass der Verein auch „extern geprüft“ ist und somit ein gewisser Standard für die Jugend nachgewiesen wurde.
Nach einer anregenden Diskussion über alle Landesverbände hinweg wurde die Idee insgesamt positiv aufgenommen. Für den am Sonntag stattfindenden parlamentarischen Teil war hierfür bereits eine Beschlussvorlage auf die Tagesordnung aufgenommen worden, wie hier der weitere Prozess aussehen könnte.
Jugendnetzwerk-Treffen II
Zunächst wurde jedoch beim Workshop „Weiterführung ‚Jugendnetzwerk-Treffen II‘“ unter der Leitung von Vorstandsmitglied Laura Scheller darüber gesprochen, wie das in den letzten Jahren regelmäßig aufgrund zu weniger Anmeldungen ausgefallene „Jugendnetzwerk-Treffen II“, welches immer für den Herbst ausgeschrieben wurde, wieder attraktiver gestaltet werden kann. Neben dem „Netzwerken“ zwischen Jugendlichen aus unterschiedlichen Landeskanuverbänden waren die früher genannten „Jugenddelegierten-Seminare“ auch immer eine gute Möglichkeit, Jugendliche für die Verbandsarbeit der Jugendabteilungen gewinnen zu können. Grundsätzlich war das Feedback, dass interessantere Themen gefunden werden sollen, die Jugendliche mehr anziehen als auch die Bewerbung der Netzwerk-Treffen zu optimieren – sei es neue Wege zu gehen oder Termine und Ausschreibungen frühzeitiger zu kommunizieren.
Bundesweite Kanuschülerspiele
Beim letzten Workshop waren schlussendlich alle Teilnehmenden gefragt, sich Gedanken zu machen: Während der „Corona-Jahre“ hatte die deutsche Kanujugend in Kooperation mit der Baden-Württembergischen Kanujugend die „dezentralen Kanuschülerspiele“ bundesweit dazu motiviert, die eigene Vereinskanujugend an fünf Wasser- und fünf Landstationen in kleinen Spielen gegen andere Kanujugenden antreten zu lassen. So nahmen etwa 2022 40 Vereine mit fast 700 Kindern und Jugendlichen teil.
Daher wurden nun die Landesjugendvertretungen gefragt, ob sie sich wünschen würden, wenn es einen solchen Wettbewerb auch weiterhin geben sollte – wenn auch in anderer Form und eigenständig durch die deutsche Kanujugend, da sich die Baden-Württemberger sich hier auf Bundesebene herausziehen wollen. Zu dieser Idee gab es einhellig positives Feedback von den Anwesenden und so wurde sich in Kleingruppen zusammengesetzt und sich je Kanusparte Gedanken gemacht, welche Spiele man jeweils durchführen könnte. Ziel soll es sein, dass es noch in 2024 einen entsprechenden Wettbewerb geben wird.
Sportprogramm
Nach den Workshops und Mittagessen ging es zu einem Einsteigerkurs in eine Kletterhalle. Nach der Anleitung eines Trainerteams wurden dann diverse Routen via „Top-Rope“ erklommen. Wer danach noch genügend Kraft übrig hatte, konnte sich noch beim Bouldern auspowern.
Parlamentarischer Teil
Der Sonntagmorgen startete dann mit dem parlamentarischen Teil. Marco verkündete zunächst, dass er Julius Weller vom Kanu-Verband Rheinland als „Beauftragen für junges Engagement“ beruft. Da es im Januar 2024 zum kurzfristigen Rücktritt der bisherigen 2. Vorsitzenden der Kanujugend gekommen war, wurden zunächst die Mitglieder über die vorangegangenen Geschehnisse informiert. Laura Scheller, bisher als ‚Vorstandsmitglied unter 27 Jahren‘ im Jugendvorstand, erklärte sich bereit bis zur Jugendvollversammlung im kommenden Jahr die Aufgaben der 2. Vorsitzenden (ohne deren Stimmrecht) zu übernehmen.
Bezüglich der am Vortag besprochenen Idee für ein „Zertifikat – Kinder und jugendgerechter Kanuverein“ wurde beschlossen, dass bis zur Jugendvollversammlung 2025 in einer Arbeitsgruppe an einer Zertifizierung gearbeitet werden soll, die künftig von der DKV-Jugend vergeben werden würde.”
Vorstandsmitglied bei der Kanujugend. Ausgebildeter Kanulehrer und Vereinsmanager. Kümmert sich bei der Kanujugend um das Thema Sicherheit, Social Media und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit.
Bericht zum Jugendhauptausschuss 2024
Für den alle zwei Jahre stattfindenden „Jugendhauptausschuss“ hatte die deutsche Kanujugend dieses Jahr nach Münster im Norden von NRW eingeladen. Das Programm wurde dieses Mal ein wenig anders gestaltet, als es in den letzten Jahren der Fall war. Das Pflichtprogramm – der „parlamentarische Teil“ wurde auf den Sonntag gelegt und nicht wie in der Vergangenheit am Samstag durchgeführt.
Nach der Begrüßung durch den ‚Vizepräsident Jugend‘ Marco Seider folgte das Grußwort des Landesjugendwartes des Kanu-Verbandes NRW Chris Schog. Chris berichtete unter anderem von der Einführung des „Landeskinderschutzgesetzes NRW“, welches etwa auch die Kanuvereine ab 2025 dazu verpflichtet ein eigenes Schutzkonzept vorweisen zu müssen. Auch bei der Berücksichtigung von Fördergelder für Jugendmaßnahmen wie ein Sommer-Kanu-Camp werden künftig nur noch Vereine berücksichtig, die ein solches Schutzkonzept vorweisen können. Auch wenn es hierfür bisher bundesweit noch kaum ähnliche Gesetze in anderen Bundesländern gibt, wäre es natürlich dennoch eine Idee, dass sich auch andere Landeskanuverbände mit solchen Konzepten auseinandersetzen.
Workshops
Anschließend wurden drei Workshops angeboten. Aufgrund der Teilnehmerzahlen wurde bereits im Vorfeld entschieden, dass es keine Gruppentrennung geben soll, sondern diese mit allen durchgeführt werden sollten.
Kinder- und jugendfreundlicher Kanu-Verein
Im Workshop „Kinder- und jugendfreundlicher Kanu-Verein“ stellte Vorstandsmitglied David Seehausen das „KIK-Zertifikat (Kids im Kanu) des Kanu-Verbandes NRW vor und die Idee, eine solche Zertifizierung in ähnlicher Form ggf. auch auf Bundesebene einzuführen oder zumindest Rahmenregelungen abzustimmen, die als Basis für eine optionale Einführung in den Landesverbänden gelten könnte. Ebenfalls wurde die Option vorgestellt, Unternehmungen anzustreben, die bereits bestehende Auszeichnung des DKV „Aktiv für Familien“ mit einem stärkeren Fokus auf „gute Jugendarbeit“ abändern zu lassen.
Die Grundidee einer solchen Zertifizierung ist, dass Vereine allgemein sehen würden, welche Voraussetzungen es im Verein geben sollte, die „gute Jugendarbeit“ auszeichnen. Darüber hinaus könnten sich Vereine im Vergleich zu anderen Kanuvereinen oder auch anderen Sportvereinen stärker im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit hervorheben, in dem sie darstellen, dass der Verein auch „extern geprüft“ ist und somit ein gewisser Standard für die Jugend nachgewiesen wurde.
Nach einer anregenden Diskussion über alle Landesverbände hinweg wurde die Idee insgesamt positiv aufgenommen. Für den am Sonntag stattfindenden parlamentarischen Teil war hierfür bereits eine Beschlussvorlage auf die Tagesordnung aufgenommen worden, wie hier der weitere Prozess aussehen könnte.
Jugendnetzwerk-Treffen II
Zunächst wurde jedoch beim Workshop „Weiterführung ‚Jugendnetzwerk-Treffen II‘“ unter der Leitung von Vorstandsmitglied Laura Scheller darüber gesprochen, wie das in den letzten Jahren regelmäßig aufgrund zu weniger Anmeldungen ausgefallene „Jugendnetzwerk-Treffen II“, welches immer für den Herbst ausgeschrieben wurde, wieder attraktiver gestaltet werden kann. Neben dem „Netzwerken“ zwischen Jugendlichen aus unterschiedlichen Landeskanuverbänden waren die früher genannten „Jugenddelegierten-Seminare“ auch immer eine gute Möglichkeit, Jugendliche für die Verbandsarbeit der Jugendabteilungen gewinnen zu können. Grundsätzlich war das Feedback, dass interessantere Themen gefunden werden sollen, die Jugendliche mehr anziehen als auch die Bewerbung der Netzwerk-Treffen zu optimieren – sei es neue Wege zu gehen oder Termine und Ausschreibungen frühzeitiger zu kommunizieren.
Bundesweite Kanuschülerspiele
Beim letzten Workshop waren schlussendlich alle Teilnehmenden gefragt, sich Gedanken zu machen: Während der „Corona-Jahre“ hatte die deutsche Kanujugend in Kooperation mit der Baden-Württembergischen Kanujugend die „dezentralen Kanuschülerspiele“ bundesweit dazu motiviert, die eigene Vereinskanujugend an fünf Wasser- und fünf Landstationen in kleinen Spielen gegen andere Kanujugenden antreten zu lassen. So nahmen etwa 2022 40 Vereine mit fast 700 Kindern und Jugendlichen teil.
Daher wurden nun die Landesjugendvertretungen gefragt, ob sie sich wünschen würden, wenn es einen solchen Wettbewerb auch weiterhin geben sollte – wenn auch in anderer Form und eigenständig durch die deutsche Kanujugend, da sich die Baden-Württemberger sich hier auf Bundesebene herausziehen wollen. Zu dieser Idee gab es einhellig positives Feedback von den Anwesenden und so wurde sich in Kleingruppen zusammengesetzt und sich je Kanusparte Gedanken gemacht, welche Spiele man jeweils durchführen könnte. Ziel soll es sein, dass es noch in 2024 einen entsprechenden Wettbewerb geben wird.
Sportprogramm
Nach den Workshops und Mittagessen ging es zu einem Einsteigerkurs in eine Kletterhalle. Nach der Anleitung eines Trainerteams wurden dann diverse Routen via „Top-Rope“ erklommen. Wer danach noch genügend Kraft übrig hatte, konnte sich noch beim Bouldern auspowern.
Parlamentarischer Teil
Der Sonntagmorgen startete dann mit dem parlamentarischen Teil. Marco verkündete zunächst, dass er Julius Weller vom Kanu-Verband Rheinland als „Beauftragen für junges Engagement“ beruft. Da es im Januar 2024 zum kurzfristigen Rücktritt der bisherigen 2. Vorsitzenden der Kanujugend gekommen war, wurden zunächst die Mitglieder über die vorangegangenen Geschehnisse informiert. Laura Scheller, bisher als ‚Vorstandsmitglied unter 27 Jahren‘ im Jugendvorstand, erklärte sich bereit bis zur Jugendvollversammlung im kommenden Jahr die Aufgaben der 2. Vorsitzenden (ohne deren Stimmrecht) zu übernehmen.
Bezüglich der am Vortag besprochenen Idee für ein „Zertifikat – Kinder und jugendgerechter Kanuverein“ wurde beschlossen, dass bis zur Jugendvollversammlung 2025 in einer Arbeitsgruppe an einer Zertifizierung gearbeitet werden soll, die künftig von der DKV-Jugend vergeben werden würde.”
David Seehausen
Vorstandsmitglied bei der Kanujugend. Ausgebildeter Kanulehrer und Vereinsmanager. Kümmert sich bei der Kanujugend um das Thema Sicherheit, Social Media und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit.
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